In welcher Zyklushälfte befinde ich mich gerade?
Basics für deinen biologischen Zyklus
Der Beginn des Zyklus
Ab dem Zeitpunkt der Geburt verfügen die Eierstöcke einer Frau bereits über den gesamten Vorrat an Eizellen, die für das Leben benötigt werden. Sage und schreibe 400.000 Stück sind von Beginn an angelegt. Jede Eizelle ruht, eingeschlossen in einem kleinen Bläschen, dem sogenannten Follikel, bis die Pubertät erreicht ist. Mit dem Eintreten der Pubertät reifen unter Einfluss verschiedener Hormone die ersten Follikel heran.
Damit eine Eizelle heranreifen, befruchtet und sich in die Gebärmutter einnisten kann, bedarf es eines harmonischen Zusammenspiels verschiedener Hormone. Auch wenn aktuell keine Familienplanung bei dir ansteht, hat der weibliche Zyklus einen evolutionsbezogenen Sinn: Er dient der Fortpflanzung und somit der Erhaltung der Menschheit.
Die Rolle der Hormone
Hormone sind Botenstoffe, die an vielen Prozessen in deinem Körper beteiligt sind. Zu den bekanntesten zählen Cortisol, Melatonin, Insulin, Thyroxin, Testosteron und Östrogen. Diese übermitteln Nachrichten durch den ganzen Organismus und erreichen über die Blutbahn ihren Wirkungsort.
Der weibliche Zyklus wird durch einen sensibel abgestimmten Regelkreis aus Hormonen gesteuert, an dem die Hirnanhangdrüse (Hypophyse), das Zwischenhirn (Hypothalamus) und die Eierstöcke beteiligt sind.
Zyklushälfte I: Menstruation bis Eisprung - Dauer: variabel
Bestehend aus der Follikel- und Ovulationsphase
Mit dem Eintreten deiner Menstruation beginnt dein neuer Zyklus und somit die erste Zyklushälfte, die mit dem Eisprung in die zweite Zyklushälfte übergeht. Das Besondere an dieser Phase ist, dass dieser Teil des Zyklus von Frau zu Frau stark variiert und oft keine wirkliche Hälfte darstellt. Die Follikelphase dauert meist zwischen 6 und 23 Tagen, in manchen Fällen auch länger. Bei einem sehr langen Zyklus ist diese Phase meist dafür verantwortlich.
Was passiert in dieser Zeit des Zyklus?
Deine Hirnanhangdrüse sendet das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) an deine Eierstöcke, um 20-25 Follikel zu aktivieren. Unter Einfluss von Östrogen reifen diese heran, bis eine Eizelle eines Follikels groß genug ist für den Eisprung. Wenn das Östrogen seinen Höhepunkt erreicht, wird das luteinisierende Hormon (LH) freigesetzt, das den Eisprung auslöst. Die Eizelle wandert in den äußeren Teil des Eileiters und wartet dort für 8-18 Stunden auf eine Befruchtung.
Findet keine Befruchtung statt, löst sich die Eizelle im Eileiter wieder auf.
Zyklisch leben „Kraft“
5 Frauenkräuter aus biodynamischem Anbau. Wärmend, stärkend und zentrierend. Klug abgestimmt auf die Bedürfnisse deiner ersten Zyklushälfte
In der ersten Zyklushälfte, unterstützen dich umfassend die Frauenkräuter “Kraft”, die du als Oxymel oder losen Tee einnehmen kannst. Die Mischung besteht aus:
- Himbeerblätter: Stärkend und ausgleichend, unterstützen die Reifung der Eizellen.
- Rosmarin: Fördert die Durchblutung und wirkt belebend.
- Frauenmantel: Unterstützt den Hormonhaushalt und wirkt ausgleichend.
- Johanniskraut: Stimmungsaufhellend, ausgleichend körperliche wie mental.
- Engelwurz: Unterstützt das allgemeine Wohlbefinden und die Verdauung.
- Salbei: Entzündungshemmend und schweißregulierend.
Sanfte Pflanzenpower, die dich bis zu deinem Eisprung begleitet.
Zyklushälfte II: Ab Eisprung bis Menstruation - Dauer: 10-16 Tage
Bestehend aus der Gelbkörperphase (Lutealphase) und Menstruation
Findet eine Befruchtung der Eizelle statt, wandert diese in die Gebärmutter und nistet sich dort ein. Ab jetzt bekommt dein Körper das klare Signal - „Befruchtung hat stattgefunden“.
Das Gelbkörperhormon Progesteron spielt nun eine zentrale Rolle. Es wird aus dem Follikel der Eizelle gebildet, sorgt für die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut, lässt die Körpertemperatur steigen und verhindert einen weiteren Eisprung. Bei einer Befruchtung nistet sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ein und das Schwangerschaftshormon HCG wird produziert.
Ohne Befruchtung ermüdet der Gelbkörper nach und nach, der Progesteronspiegel sinkt, die Gebärmutterschleimhaut wird nicht weiter genährt und wird mit der Menstruation abgestoßen.
Zyklisch leben „Ruhe“
5 Frauenkräuter aus biodynamischem Anbau. Aufhellend, klärend, erdend. Klug abgestimmt auf die Bedürfnisse deiner zweiten Zyklushälfte
In der zweiten Zyklushälfte, unterstützen dich umfassend die Frauenkräuter “Ruhe”, die du als Oxymel oder losen Tee einnehmen kannst. Die Mischung besteht aus:
- Frauenmantel: Unterstützt die Gebärmutterschleimhaut und wirkt beruhigend.
- Johanniskraut: Hilft bei Stimmungsschwankungen und PMS.
- Schafgarbe: Entkrampfend und blutreinigend.
- Zitronenmelisse: Beruhigend und entspannend.
- Brennnessel: Entwässernd und blutreinigend.
- Birkenblätter: Unterstützen die Nierentätigkeit und wirken entwässernd.
Sanfte Pflanzenpower, die dich bis zu deiner Menstruation begleitet.
Weil dein Zyklus deine Basis ist.
So deutest du deinen Zyklus.
Dein Körper gibt dir „einen Koffer an Zyklussignalen“ an die Hand, mit denen du erkennen kannst, in welcher Phase du dich gerade befindest.
Die drei Zyklussignale: Basaltemperatur, Zervixschleim und Muttermund
Mit Hilfe dieser drei Zyklussignale lernst du, deine Zyklusphasen genauer zu kennen. Durch Beobachtung wirst du Veränderungen wahrnehmen, die wiederkehrend sind und kannst besser auf deine Bedürfnisse eingehen. Bist du mit dem Lesen deiner Zyklussignale über einen längeren Zeitraum vertraut, kannst du diese Methode auch als Verhütungsmethode verwenden. Die natürliche Familienplanung (NFP) ist eine umweltfreundliche Methode zu verhüten und einmal richtig gelernt, genauso sicher wie hormonelle Varianten wie die Pille.
So erkennst du, in welcher Zyklushälfte du dich befindest
Erste Zyklushälfte: Menstruation bis Eisprung
Merkmale:
- Basaltemperatur: In dieser Phase ist die Basaltemperatur niedriger, in der Regel zwischen 36,5°C und 36,8°C.
- Zervixschleim: Zu Beginn ist der Schleim meist wenig bis gar nicht vorhanden oder klebrig. Je näher du dem Eisprung kommst, desto mehr Schleim produzierst du. Er wird zunehmend klar, flüssig und dehnbar, ähnlich rohem Eiweiß.
- Muttermund: Direkt nach der Menstruation ist der Muttermund fest, niedrig und geschlossen. Je näher du dem Eisprung kommst, desto weicher wird er, steigt höher und öffnet sich leicht.
Erkennungstipps:
- Temperatur messen: Jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen die Basaltemperatur messen. Notiere die Werte, um einen niedrigeren Temperaturbereich zu identifizieren.
- Schleim beobachten: Täglich den Zervixschleim prüfen, um die zunehmende Menge und die Veränderung hin zu einer klaren, dehnbaren Konsistenz zu erkennen.
- Muttermund ertasten: Täglich zur gleichen Zeit den Muttermund ertasten, um die Position und Festigkeit zu überprüfen.
Zweite Zyklushälfte: Eisprung bis Menstruation
Merkmale:
- Basaltemperatur: Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur um etwa 0,5°C und bleibt bis zur Menstruation erhöht (typischerweise über 37°C).
- Zervixschleim: Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder zäher und klebriger oder verschwindet fast ganz.
- Muttermund: Der Muttermund wird nach dem Eisprung wieder fester, sinkt tiefer und schließt sich.
Erkennungstipps:
- Temperatur messen: Weiterhin jeden Morgen die Basaltemperatur messen. Ein Temperaturanstieg signalisiert, dass der Eisprung vorbei ist und die zweite Zyklushälfte begonnen hat.
- Schleim beobachten: Prüfe den Zervixschleim täglich, um die Verdickung und das Verschwinden des Schleims nach dem Eisprung zu bemerken.
- Muttermund ertasten: Täglich die Position und Festigkeit des Muttermunds überprüfen, um die Veränderungen nach dem Eisprung zu erkennen.
Detaillierte Signale
1. Basaltemperatur
Die Basaltemperatur ist deine Kernkörpertemperatur, die du morgens direkt nach dem Aufstehen misst. Während der Follikelphase ist deine Körpertemperatur niedriger und pendelt sich bei ungefähr 36,5°C bis 36,8°C ein. Näherst du dich deinem Eisprung, steigt deine Basaltemperatur leicht und bleibt bis zur Menstruation um bis zu 0,5°C erhöht. Verantwortlich für den Temperaturanstieg ist das Gelbkörperhormon Progesteron.
Kurz und knapp: Die Basaltemperatur ist deine Kernkörpertemperatur, die du morgens direkt nach dem Aufstehen misst. Dein Zyklus hat zwei Temperaturlevels: In der Follikelphase liegt deine Temperatur bei etwa 36,5 bis 36,8 °C. Kurz vor dem Eisprung steigt sie leicht an und bleibt bis zur Menstruation um bis zu 0,5 °C erhöht, bedingt durch das Gelbkörperhormon Progesteron.
Wie messe ich meine Basaltemperatur?
Verwende ein digitales Thermometer mit zwei Nachkommastellen oder ein analoges Thermometer. Miss oral, rektal oder vaginal; letztere Methoden sind genauer. Miss zur möglichst gleichen Uhrzeit (+/- eine Stunde).
Was sagt mir meine Basaltemperatur aus?
Ein Temperaturanstieg zeigt an, dass der Eisprung stattgefunden hat und du dich nicht mehr in den fruchtbaren Tagen befindest.
Störfaktoren:
Krankheit, Schlafmangel, Stress, Alkoholkonsum oder ein Wechsel der Umgebung können die Temperatur beeinflussen. Ein Kurs bei einem NFP-Coach kann hilfreich sein, um sicher mit dieser Methode zu verhüten.
2. Zervixschleim
Der Zervixschleim wird von den Drüsen im Gebärmutterhals gebildet und variiert in Farbe und Konsistenz während des Zyklus. Hier sind die verschiedenen Konsistenzen des Zervixschleims im Detail:
2.1. Transparent und flüssig
- Wann: Kurz vor und während des Eisprungs.
- Beschreibung: Der Schleim ist klar, sehr dünn und dehnbar. Er kann fädenziehend sein und erinnert an rohes Eiweiß.
- Was es bedeutet: Dies deutet auf einen bevorstehenden Eisprung hin und zeigt die fruchtbaren Tage an.
2.2. Gelblich und cremig
- Wann: Etwa nach dem Eisprung oder in der frühen Phase der Follikelphase.
- Beschreibung: Der Schleim ist milchig, dickflüssig und hat eine cremige Konsistenz. Er ist weniger dehnbar als der transparente Schleim.
- Was es bedeutet: Dies deutet auf eine weniger fruchtbare Zeit hin, bevor der Schleim wieder klar und dehnbar wird.
2.3. Rötlich und klebrig
- Wann: Gegen Ende des Zyklus oder kurz vor der Menstruation.
- Beschreibung: Der Schleim kann einen leicht rötlichen Farbton haben und eine klebrige, dicke Konsistenz aufweisen.
- Was es bedeutet: Dies zeigt, dass der Eisprung vorbei ist und du dich in einer weniger fruchtbaren Phase befindest.
Wie überprüfe ich meinen Zervixschleim?
Nimm etwas Schleim zwischen Daumen und Zeigefinger, beobachte Menge, Farbe und Konsistenz und prüfe, ob sich Fäden ziehen lassen.
3. Muttermund
Im Laufe deines Zyklus verändert sich der Muttermund in Beschaffenheit und Position. Nach der Menstruation ist er geschlossen, hart und liegt niedrig. Näherst du dich dem Eisprung, wandert er höher, wird weicher und öffnet sich. Nach dem Eisprung wird er wieder fester und sinkt tiefer.
Wie untersuche ich meinen Muttermund?
Wasche deine Hände und führe ein bis zwei Finger in deine Vagina ein. Überprüfe die Beschaffenheit (hart oder weich), Position (hoch oder niedrig) und Öffnung (geschlossen oder geöffnet). Beobachte diese Merkmale täglich zur gleichen Zeit.
Was sagt mir mein Muttermund aus?
Ein höher liegender, weicher und offener Muttermund deutet auf einen nahenden Eisprung hin. Nach dem Eisprung wird er wieder hart und tief.
Durch regelmäßiges Beobachten und Notieren dieser Zeichen lernst du, in welcher Zyklushälfte du dich befindest. Dies hilft dir nicht nur, deinen Körper besser zu verstehen, sondern kann auch bei der natürlichen Familienplanung bzw. Verhütung unterstützen.
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